Die orthodoxe Kirche

verehrt Gott mit derselben Seele, mit der Er im Himmel verehrt wird
(nach den biblischen Enthüllungen Jesajas, Ezechiels und der
Apokalypse). Das bedeutet die Verwendung äußerer
Elemente wie Weihrauch, Kerzen, liturgische Gewänder,
Prostration, denn Gott auf Erden anbeten bedeutet Erfahrungen
erleben, die auch den Körper betreffen.
Die Kirche verehrt das Kreuz, die Evangelien, die
Christusabbildungen, und im weiteren Sinne auch alle
Heiligenikonen. Die Ikonen werden nicht angebetet, denn so
würden sie Idolen gleich gestellt. Sie werden verehrt. Durch
deren Verehrung wendet man sich an das Urbild, welches durch sie
dargestellt wird (Christus).
Die erste Übung, die der Gläubige durchführen muss,
ist das sich Entfernen von irdischen Fantasien und Gedanken und in
tiefer Stille in sich kehren. Nur so beginnen die Zeichen und
liturgischen Symbole sich an das Innere des Menschen zu wenden und
mit ihm zu interagieren. Da die Liturgie wie eine Turnhalle ist,
fordert sie Fleiß. Die gesungenen Worte müssen
Geistigkeit und Leben dessen werden, der singt und dieses kann den
modernen, gelangweilten und ahnungslosen Christen stören. Ein
weiteres Element, das den heutigen Menschen besonders stört,
ist die Zeit, die man für den Gottesdienst aufwenden muss. Im
Westen stört eine Sonntägliche Messe, die länger als
eine halbe Stunde dauert. Im orthodoxen Christentum dauert die
Göttliche Liturgie mindestens eineinhalb Stunden. Sollte ihr
ein weiteres Amt voraus gehen, dann kann diese auch zweieinhalb
Stunden dauern. Es gibt Fälle, in denen die Feier
verschiedener Ämter zusammen mit der Göttlichen Liturgie
12 oder 13 Stunden dauert, sie beginnt am Abend und endet am
folgenden Morgen. In diesen Fällen reden wir von den so
genannten „Wachen“ oder „Agrypnie“.
Erfahrungen dieser Art beweisen die extreme Relativität der
Zeit und vermitteln eine andere Art der Dimension, in der Liturgie
und Leben sich überschneiden. All dies ist nur eine Vorahnung
des Paradieses in dem es keine Zeit gibt, sondern nur ewige
Gegenwart.
Die Zeit, die für die Liturgie aufgewendet wird, wird,
gegenüber dem westlichen Christentum, im orthodoxen
Christentum auf sehr interschiedliche Art erlebt. Während der
westliche Christ „verpflichtet“ ist, auf seinem Platz
zu bleiben, aufmerksam zu sein und nicht vorzeitig die Kirche zu
verlassen, begegnet der Christ im Osten der Liturgie mit demselben
Bedürfnis eines Durstigen, der sich der Wasserquelle
nähert. Je mehr Durst er hat, um so mehr hat er das
Bedürfnis zu trinken. Und die Wasserquelle hört nicht auf
zu fließen, denn dazu ist sie da. Sind Sie müde? Niemand
verpflichtet Sie zum Bleiben (in der Orthodoxie gibt es keine
Vorschriften für die Feiertage oder Verpflichtungen sonntags
in die Kirche zu gehen). Sie wollen mit geschlossen Augen ausruhen?
Tun Sie es, wenn es sich nur um einen Augenblick handelt. (Manchmal
sind nichtorthodoxe Besucher verwundert, wenn sie während der
langen morgendlichen Funktion einen Mönch in der Kirche
schlummern sehen).
Die Liturgie ist wie die Ernährung des Kindes im Bauch der
Mutter (der Kirche). Die Tatsache dass es unbeweglich ist,
heißt nicht, dass es nicht wächst. Der Christ ist wie
das Kind im mütterlichen Bauch. Und so ist die Bewahrung der
Zelebrationszeiten wie sie vor langer Zeit war, bis heute
möglich geblieben.
Außerdem ist dem orthodoxen Glauben die Teilnahme, die den
Gläubigen ästhetisch, gefühlsmäßig und
intellektuell einbezieht, fremd.
Die Kirche ist keine Theateraufführung oder Fernsehrshow! Ihr
ist auch der Gedanke fremd, die Messe wie einen Dialog zwischen
Priester und Gläubigen zu erleben oder einen Ort, an dem man
Katechisierung betreibt. Die Liturgie ist ein Ort an dem die Kraft
Gottes spricht und kein Ort, an dem man die Beweggründe der
Menschen erklärt, so richtig es auch scheinen mag.
In dem der Mensch die Schönheit der Liturgie in all ihren
Gesichtspunkten offenbart, bietet er nicht nur Gott die Begabung,
die dieser ihm zur Vermehrung zur Verfügung gestellt hat,
sondern verwirklicht auch die unschätzbare Fähigkeit
über die vom Menschen gestaltete Schönheit zu staunen und
sie Ikone des Reiches werden zu lassen.
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